25.11.2014 00:21
Von: Peter Papke

Frühstück, Gesang, Humor und Nostalgie

(v.l.n.r.) Helmut Buschmeyer, Dr. Karl Lammers, Gerd Strößner, Alois Menkhaus, Peter Papke, Gunilla Enochs, Joe Enochs

Das hatte selbst Organisator Alois Menkhaus nicht erwartet: Das Jubiläumsfrühstück im Gasthaus Barlag zum 80. Geburtstag von Blau-Weiss Hollage geriet zu einem unvergesslichen Event für alle Beteiligten - soll man denn den vielen positiven Aussagen der rund 100 Gäste Glauben schenken. Aber wenn man an die strahlenden Gesichter denkt, mit denen alle den Saal nach mehr als 3 Stunden verließen, so bleibt kein Platz für Zweifel.

Alois Menkhaus hatte dieses Seniorenfrühstück für den 13. November terminiert - genau 3 Tage und 80 Jahre nach der offiziellen Vereinsgründung am 10.11.1934. Nachdem der Kartenverkauf abgeschlossen war, konnte er die Tischeinteilung festlegen, wobei ihm seine jahrzehntelange Erfahrung sehr zugute kam. So war natürlich ein Tisch reserviert für die Meistermannschaft von 1965, die die Bezirksmeisterschaft im letzten Spiel in Schwefingen gewann. Hier und an allen anderen Tischen wurden viele Erinnerungen ausgetauscht, und es wurde viel gelacht. Präsident Gerd Strößner begrüßte die Anwesenden und bedankte sich bei Alois Menkhaus für die Organisation. Dieser begrüßte dann ebenfalls die Gäste und erwähnte exemplarisch einige Personen bzw. Mannschaften. Die Moderation teilte sich Alois Menkhaus mit Peter Papke, der natürlich zunächst sein Vereinslied "Wir sind blau, wir sind weiss" mit Akkordeon anstimmte und danach mit den Gästen noch einige typische Fußballlieder sang.

Auch 2 Überraschungsgäste waren eingeladen worden: Zum einen Joe Enochs, der an diesem Tag seinen 15. Hochzeitstag feierte, wofür er und seine Frau Gunilla reichlich Applaus bekamen. Er wurde dann von Peter Papke interviewt und schilderte seinen fußballerischen Lebensweg: Er spielte zunächst bei San Francisco United und wechselte 1994 nach Deutschland zum FC St. Pauli, wo er mit der Reeperbahn seinen "ersten Kulturschock" erlebte. Den zweiten gab es dann 1996, als er zum VfL Osnabrück gegangen war, mit dem Karneval. Beim VfL spielte er bis 2008, wurde mit insgesamt 376 Spielen Rekordspieler und avancierte wegen seines unbändigen Einsatzwillens und seiner offenen, sympathischen Art schnell zum Publikumsliebling. Heute betreibt er zusammen mit Rainer Knopp 2 Kneipen in der Altstadt, wobei ihn seine Frau Gunilla tatkräftig unterstützt. Außerdem engagiert er sich sehr für andere Menschen. So unterstützt er die Paul-Moor-Schule in Bersenbrück, die Krebsstiftung sowie "Sportler 4 a childrens world" mit John McCurk, und er engagiert sich für Frieden in der Welt. Verewigt hat er sich in der Osnatel-Arena mit der Joe-Enochs-Kindertribüne. Was die wenigsten wissen: Joe Enochs hatte in den USA Kriminalistik studiert, sich dann aber nicht für die Verbrecherjagd sondern die Jagd nach dem runden Leder entschieden. Welches Glück für den VfL und seine Fans! Das Ehepaar Enochs musste wegen eines anderen Termins früher gehen und wurde mit lang anhaltendem Beifall verabschiedet.

Als zweiter Überraschungsgast war der ehemalige NFV-Landkreis-Vorsitzende Helmut Buschmeyer mit Frau Annemarie erschienen, und er erzählte so einige Geschichten aus vergangenen Zeiten, die aber bei den Gästen sehr gut ankamen. Mitgebracht hatte er den Schiedsrichter Walter Meyer, der das legendäre Spiel TuS Borgloh gegen Blau-Weiss Hollage im Jahr 1975 gepfiffen hatte, und 10 Minuten vor Schluss beim Stande von 2:0 für Hollage und einer Roten Karte für einen Borgloher Spieler kam dann "Rambo der Rächer" hoch zu Pferd auf den Platz gestürmt, und Schiri Meyer rettete sich mit einer gekonnten Flanke über die Barriere. Er pfiff das Spiel nach kurzer Unterbrechung wieder an, und es endete dann versöhnlich 2:2. Buschmeyer hob hervor, dass Blau-Weiss Hollage zwar nicht sein Lieblingsverein sei, er habe aber sehr viele Freunde in Wallenhorst. Und der beste Freund war Franz Grammann, bei dem er "in die Lehre gegangen" und der "viel zu früh gestorben" sei.

Große Aufmerksamkeit erzielten dann Josef Torbecke und Heinz Hörnschemeyer mit einer Nostalgie-Diashow. Sie hatten alte Fotos abfotografiert und digitalisiert, und per Beamer konnten die Anwesenden sich die alten Fotos anschauen und in Erinnerungen schwelgen. Und dabei gab es so manche Lacher, denn einige von den Jungs hatten sich doch stark verändert. Ein herzliches Dankeschön galt den beiden Fotografen. Nach dem reichhaltigen Frühstück wurden dann noch einige Lieder gesungen, die Papke mit einigen Schmonzetten umrahmte. Beispiel: Bernhard Remme (großer Schalke-Fan!) sitzt mit seiner Frau Elke im Garten. Setzt sich eine Wespe auf seinen Arm. Sagt er:" Also wenn du hier sitzen bleiben willst, musst du dir erst das Trikot ausziehen!" Na ja, die Fußballfans haben den Witz verstanden. Alois Menkhaus rundete den Vormittag dann mit einigen Anekdoten ab und erzeugte mehrfach schallendes Gelächter.

Eine Stimme zum Jubiläumsfrühstück von Heinz Hampel, ehemaliger Erste-Herren-Spieler: "Das war wirklich große Klasse. Heute konnte man völlig ungezwungen von alten Zeiten träumen und viele Erinnerungen wurden wach. Das war ein Nostalgie-Frühstück mit Gesang und Humor. Einfach Spitze!" Dem ist nichts hinzuzufügen.....