26.03.2011 12:39

BWH stellt vor: Heiner Lübben

„Irgendwann ist Schluss!“ Das sagte sich Heiner Lübben im Sommer 2010, als er seine 1969 begonnene Übungsleitertätigkeit bei Blau-Weiss Hollage beendete. Genauer gesagt endete hier seine Leiterfunktion bei der sogenannten „Donnerstagsgruppe“, seine ehrenamtliche Tätigkeit begann aber bereits 1968, als er Jugendleiter im Verein wurde. Glücklicherweise waren es keine krankheitsbedingten Gründe, die in ihm den Entschluss reifen ließen, den Übungsleiterposten aufzugeben. Im Gegenteil. Er macht selbst weiterhin Sport in der Gruppe mit und fährt beim Radfahren immer noch vorneweg.

Heiner (richtig: Heinrich) Lübben wurde am 25.2.1932 in Andrup bei Haselünne geboren. Nach dem Besuch der einklassigen Volksschule in Lage erwarb er 1949 an der Mittelschule in Haselünne die Mittlere Reife und ließ sich dann zum Elektroinstallateur ausbilden. Zielstrebig wie er war besuchte er danach die Ingenieursschule in Bremen und ging 1962 zum Technischen Überwachungsverein, kurz TÜV, nach Osnabrück. Hier war er für „ alles, was auf und ab fährt“ zuständig, d.h. Kräne, Fahrstühle, die sogenannten „fliegenden Bauten“, die Karussells, und vieles mehr. Und das in einem Gebiet von Flensburg bis zum Ruhrgebiet. Als etwas Besonderes erlebte er immer seine Prüftätigkeiten auf der Meyer-Werft in Papenburg, im AKW Lingen sowie im Kohlekraftwerk Ibbenbüren. 1995 endete seine berufliche Laufbahn, und nun konnte er sich mehr seiner Familie widmen.

Seine Frau Katharina hatte er auf der Mittelschule kennen gelernt und am 26. Mai 1959 in Haselünne geheiratet. Bis 1971 bekamen sie 5 Kinder: Bernd, Michael, Heiner, Karin und Uwe, von denen Bernd gerne Rad fährt. Karin war unter dem damaligen Trainer Schulz eine gute Leichtathletin, und die 3 anderen Jungs spielten Fußball, wobei Michael als Mittelfeldakteur zu einer herausragenden Kraft unserer Ersten wurde. Inzwischen hat das Ehepaar Lübben 12 Enkelkinder, und da kann man sich leicht ausmalen, dass bei Oma und Opa Lübben keine Langeweile aufkommt.

Neben seiner sportlichen nebenberuflichen Tätigkeit fand er 1968 ein zweites Betätigungsfeld, die Politik. Als Gemeinderatsmitglied für die CDU setzte er sich 33 Jahre lang für die Hollager bzw. Wallenhorster Bürger ein. Dieser ehrenamtliche Einsatz wurde dann im Jahr 1992 mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt.

Über die Anfangsjahre seiner sportlichen Karriere bei Blau-Weiss erzählt Heiner: „Im Jahr 1968 wurde ich Jugendleiter, da war Blau-Weiss Hollage ein reiner Fußballverein. Doch als im Oktober 1969 die Turnhalle an der Bergstraße eingeweiht wurde, konnten wir natürlich weitere Sportarten anbieten, und so starteten wir eine große Werbekampagne. Mit mehreren Personen war ich wochenlang unterwegs. Wir besuchten jeden Haushalt in Hollage. Der Erfolg: Der Verein wuchs von 400 auf das Dreifache an (Anmerkung der Redaktion: Und ist seitdem der größte Ortsverein und heute mit 2307 Mitgliedern der drittgrößte im Landkreis hinter dem SC Melle (5929) und TuS Bramsche(2663) und damit noch vor dem VfL mit 2066 Mitgliedern.). An meinen ersten Erfolg erinnere ich mich noch heute sehr gerne: Mit der E-Jugend wurden wir 1970/71 Kreismeister mit 54:14 Toren und 19:1 Punkten. Jeder der 8 Jungs erhielt von mir ein Mannschaftsfoto, das ich auf Spanplatte geklebt hatte. Das Schöne daran: Nicht nur ich war als Trainer Kreismeister geworden, sondern gleichzeitig auch mein Sohn Michael.“

Und auf die fußballerischen Fähigkeiten seiner Enkel angesprochen ergänzt Heiner: „Es ist natürlich toll, wenn man sieht, welche Veranlagung die Jungs haben. Aber das ist ja auch kein Wunder, denn Michael hat mit Andrea Voßgröne ein Mädchen geheiratet, dessen Vater Franz genannt „Vössi“ selbst ein hervorragender Mittelfeldspieler bei Blau-Weiss war.“ Michael berichtete mir, dass alle 12 Enkel von Heiner sportlich aktiv sind. Neben seinen Jungs Sebastian, Niklas und Timon, die alle im DFB-Stützpunkt sind bzw. waren, spielen noch Silas, Nele, Henning, Lennard und Torben Fußball, Lukas rudert, Laura spielte Handball, Elena spielt Volleyball und Linda reitet. Also wäre es für Heiner leicht, eine Mannschaft „FC Lübben“ aufzubieten, wobei er sicher bei seiner Fitness noch mitspielen könnte.

Heiner Lübben war neben seiner Tätigkeit bei Blau-Weiss außerdem noch 20 Jahre im Kreisjugendausschuss und bekam dafür 1989 die Silberne Ehrennadel. Als Übungsleiter war er für 2 Männergruppen zuständig: Mittwochs die jüngeren und donnerstags die Älteren. Die Beteiligung am allgemeinen Sportbetrieb war durch den Neubau der Halle sehr groß, so dass die Mittwochsgruppe wie auch die Frauengruppe von Ulla Janssen bis zum Bau der Haselandhalle nach Lechtingen ausweichen musste. Später wurde die Mittwochsgruppe dann von Heinz Lanwert betreut. Die Donnerstagsgruppe blieb bei Heiner, und es wurden alle vorhandenen Geräte gebraucht, aber auch gespielt. Heute spielt man vorwiegend Fußball und macht Radtouren, wobei die größeren Fahrten zum Alfsee und Dümmer führen sowie zum Heiligen Meer bei Hopsten, das man dann aber umwandert, da dort Radfahren nicht erlaubt ist. Eine gemeinsame Weihnachtsfeier bildete immer den Jahresabschluss, und das soll auch so bleiben.

Sein Nachfolger seit dem Sommer 2010 ist nun Wolfgang Schaber, der über Heiner folgendes sagt: „Ich bin seit 1985 in der Donnerstagsgruppe und kenne Heiner ziemlich gut. Bewundern muss man seinen eisernen Willen, er gibt nie auf, und wenn wir mal zu Viert waren und meinten, es lohne sich nicht, dann sagte er, dass wir eben 2 gegen 2 spielen sollten. Beim Radfahren war er immer sehr ehrgeizig und wollte reichlich „Kilometer machen“, natürlich immer vorneweg. Einmal ist er mit seinen Söhnen zum Dümmer gefahren, und als sie wieder in Hollage waren, konnten die Jungs absolut nicht mehr, er wäre am liebsten noch weiter zum Alfsee gefahren! Seine Nachfolge habe ich gerne angetreten, denn die Gruppe ist ein klassischer Selbstläufer, eine eingeschworene Truppe. Schön ist, dass Heiner auch weiterhin dabei ist.“

Interessant auch die Aussage von Johannes Bley, der seit 1980 in der Donnerstagsgruppe mitmacht: „Ich bin jetzt seit 31 Jahren dabei und kenne Heiner sehr gut, denn wir sind quasi Nachbarn. Es gibt einige Dinge, die Heiner auszeichnen: er kann toll organisieren, kennt sich überall aus, will alles 100%ig machen und kümmert sich auch um private Sachen wie Geburtstage oder macht Krankenbesuche. Sein Ehrgeiz beim Radfahren ist schon enorm, er hat am liebsten abends die 100 km- Marke überschritten, und wenn wir alle geschlaucht sind, sieht man ihm gar nichts an. Einfach sagenhaft! Ach ja noch eins: wenn wir mal 5 vor 9 aufhören wollten, dann sagte er, das ginge nicht, weil sie uns sonst die Hallenzeit wegnehmen. Also machten wir bis 5 nach 9!“

Diesen Aussagen ist meines Erachtens nichts mehr hinzuzufügen. Wie man sich vorstellen kann, wird es nicht mehr viele geben, die 41 Jahre ununterbrochen als Übungsleiter in unserem Verein tätig sein werden. Wir jedenfalls danken Heiner Lübben für seine langjährige Arbeit und wünschen ihm noch viele Jahre im Kreise seiner großen Familie, wobei der Sport wohl immer eins der Hauptthemen sein wird und sagen: “ Alles Gute, Heiner!“

Abschließen möchte ich mit einem Gedicht, das seinen Trikotkoffer ziert:

Dankeschön

70 Jahre tapfer leben, 70 Jahre schaffen, streben,das ist Segen ohnegleichen,nicht ein jeder kann's erreichen.

70 Jahr' - ein langes Leben,und nun heißt es weiterstreben,immer höher, immer weiter, bis zu nächsten Stufenleiter.

Wann sie kommt, weiß Gott allein,möge er Dir gnädig sein!Glücklich ist, wer nie verlorim Kampf des Lebens den Humor.

Und zwickt es auch mal irgendwo:Man lebt nicht ohne Risiko!Freu Dich oft und lache richtig,Humor ist ja nicht steuerpflichtig!

Peter Papke

E-Junioren-Kreismeister 1970/1971: (v.l.n.r.) Christoph Notthoff, Thomas Pott, Stefan Albers, Josef Röwekamp, Helmut Hartkemeyer, Martin Kolmer, Michael Lübben, Heino Tegeler.