16.02.2020 01:07
Von: Peter Papke

Kann ein Präsident gleichzeitig König sein?

Der neue Grünkohlkönig Gerd Strößner inmitten seiner Blau-Weissen (v.l.n.r.) Peter Papke, Per Grunwald, Annette Unland, Gerd Strößner, Ria Papke und Birgit Grunwald (Foto: Ria Papke)

Natürlich geht das nicht, es sei denn, der Präsident heißt mit Nachnamen König. In absoluten Monarchien ist der König oder Kaiser das Staatsoberhaupt, in parlamentarischen Monarchien hat er aber oft nur repräsentative Aufgaben zu erledigen. Die politische Macht liegt in den Händen des Staatspräsidenten oder Regierungschefs.

Nicht so bei Blau-Weiss Hollage: Hier ist Präsident Gerd Strößner soeben zum König gewählt worden, und dies nicht von den Vereinsmitgliedern, sondern vom Grünkohlvolk unter Regie des Bürgervereins.

Am 31. Januar wurde er im Saale Lingemann in Rulle von Karl-Heinz Bergmann, Geschäftsführer des Bürgervereins, zum neuen Grünkohlkönig gekürt. Gerd Strößner trat damit die Nachfolge des amtierenden Königs Karl-Heinz Ast an.

Dieser hatte sich in einer launischen Rede von seinem Grünkohlvolk verabschiedet und noch einmal auf seine Versprechungen Bezug genommen, die er allesamt eingehalten habe. Eine besondere Aufgabe war die Betreuung von Gästen in der Region, und dabei bot das Deutsche Musikfest in Osnabrück eine gute Gelegenheit.

Karl-Heinz Bergmann beschrieb dann den neuen Grünkohlkönig als untadeligen Menschen, der in Hollage geboren ist und dort auch wohnt. Er sei sehr sportlich, denn er fährt jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit nach Osnabrück, immerhin 25 km hin und zurück. Und weiter: „Dadurch hält er sich fit, und kein Verbrecher läuft ihm so schnell weg!“

Ja, und damit gab er dem gespannten Grünkohlvolk mit der Offenbarung seines Berufes – Hauptkommissar bei der Kripo Osnabrück - den nächsten Wink. Wer es jetzt noch nicht wusste, für den war bei der Nennung seines 20jährigen Ehrenamtes – Präsident von Blau-Weiss Hollage – alles klar. Es konnte nur Gerd Strößner sein!

Dieser hatte erstaunlicherweise eine Antrittsrede dabei, in der er sich als erstes bedankte für die große Ehre, die für ihn die „Krönung seines bisherigen Lebensweges“ sei. Es wurde rasch klar, dass er den Grünkohl als „heimischen Superfood“ sehr schätze, denn er sei gesund, enthalte wichtige Vitamine und viele Ballaststoffe“. Na ja, wer sollte da widersprechen?

Blau-Weiss Hollage ist stolz darauf, eine echte Majestät in seinen Reihen zu haben und wünscht dem Grünkohlkönig viel Erfolg und Spaß während seiner einjährigen Regentschaft.